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Ist man für immer Allergiker?
Einmal Allergiker, immer Allergiker – oder doch nicht? Wer unter Heuschnupfen oder einer anderen Allergie leidet, wünscht sich meist das Ende der Beschwerden herbei. Tatsächlich gibt es Möglichkeiten, langfristig von den Symptomen befreit zu werden!
Kann eine Allergie von selbst verschwinden?
Hoffnungsschimmer für alle Allergiker: Eine Allergie kann tatsächlich von selbst wieder verschwinden. So plötzlich, wie sie manchmal auftaucht, kann sie sich im Lauf des Lebens auch zurückbilden. Hormonelle Veränderungen während der Pubertät, einer Schwangerschaft oder der Wechseljahre können einen Einfluss darauf haben, wie stark die Allergie ausgeprägt ist.
Vor allem Kinder, die mit einer Allergie aufwachsen, haben in vielen Fällen als Erwachsene keine Beschwerden mehr. Vermutlich erkennt das Immunsystem mit der Zeit, dass die Stoffe, auf die es bisher überreagiert hat, eigentlich keine Gefahr darstellen. Dieses Phänomen der spontanen Toleranzinduktion lässt sich besonders bei Nahrungsmittelallergien beobachten, aber auch bei einer Allergie gegen Pollen und den damit zusammenhängenden möglichen Kreuzallergien. Der Alterungsprozess kann sich bei Erwachsenen ebenfalls positiv auf Allergien auswirken.
Komplette Entwarnung gibt es jedoch nicht, denn eine Allergie kann nach Jahren wieder zurückkehren. Außerdem sollte sich niemand darauf verlassen, dass Heuschnupfen und Co. von selbst wieder verschwinden. Wer zu lange mit der Behandlung der Allergie-Symptome wartet, riskiert einen Etagenwechsel von den oberen auf die unteren Atemwege und damit allergisches Asthma, das nicht heilbar ist.
Was ist eine spontane Toleranzinduktion?
Als spontane Toleranzinduktion bezeichnen Ärzte das eigenständige Verschwinden einer Allergie. Denn manchmal kommt es vor, dass sich das Immunsystem weiterentwickelt und irgendwann von selbst erkennt, dass eine Blütenpolle kein ernstzunehmender Angreifer für den Körper ist. Dann findet eine Umstellung in der Körperabwehr statt, die dazu führt, dass beim Kontakt mit dem früheren Allergen keine allergische Reaktion mehr erfolgt.
Die Sensibilisierung auf die Allergene bleibt jedoch weiterhin bestehen und kann anhand der Antikörper im Blut nachgewiesen werden. Nur die allergische Reaktion bleibt plötzlich weg – eine große Erleichterung für Allergiegeplagte. Bei Kindern mit Nahrungsmittelallergie kommt eine spontane Toleranzinduktion durchaus häufiger vor. Über 50 Prozent der Kuhmilchallergien und sogar 30 Prozent der Erdnussallergien verschwinden noch vor der Pubertät.
Allerdings sollten Sie nie auf eigene Faust ausprobieren, ob die Allergie sich vielleicht zurückgebildet hat, da der Verzehr der Nahrungsmittel für Allergiker lebensbedrohlich sein kann.
Kann man eine Allergie heilen?
Eine spontane Toleranzinduktion kommt leider nicht bei jedem Allergiker vor und ist keine Garantie, dass sich das Allergieproblem irgendwann von alleine löst. Deshalb sollten Allergien immer ärztlich behandelt werden – schon alleine, um einen Etagenwechsel zum allergischen Asthma zu verhindern. Durch eine spezifische Immuntherapie (SIT), auch als Hypo- oder Desensibilisierung bekannt, kann eine Allergie sogar geheilt oder zumindest das Auftreten der Beschwerden dauerhaft unterbunden werden.
Bei der Hypo- oder Desensibilisierung wird die Ursache der Allergie behoben, indem das Immunsystem über einen Zeitraum von in der Regel 3 Jahren an das Allergen gewöhnt wird und eine Toleranz gegenüber dem vermeintlichen Feind entwickelt. Dadurch lässt sich die Intensität der Symptome deutlich reduzieren. In vielen Fällen verschwinden die Beschwerden nach Ende der Therapie sogar ganz.
Ob eine Hypo- oder Desensibilisierung für Sie infrage kommt, besprechen Sie direkt mit Ihrem Arzt. Eine Insektenstichallergie kann dadurch sehr erfolgreich behandelt werden, was für Betroffene sogar lebensrettend sein kann. Auch bei den meisten anderen Allergieformen zeigt die spezifische Immuntherapie (SIT) eine dauerhafte Wirkung. Der Erfolg hängt jedoch von individuellen Faktoren ab, die Sie mit einem Allergologen vor Therapiebeginn abklären können.
Wie kann man Heuschnupfen sonst noch behandeln?
Bei einem leichten Heuschnupfen reicht meist die Behandlung mit antiallergischen Nasensprays und antiallergischen Augentropfen aus. Hierfür kommen Medikamente mit Mastzellstabilisatoren oder Antihistaminika zum Einsatz.
Nasenspray mit dem Wirkstoff Cromoglicinsäure, wie Pollicrom® Nasenspray, sollten schon frühzeitig verwendet werden, um den Allergiemechanismus zu unterbinden. Der Wirkstoff Azelastin, enthalten in Pollival® Nasenspray, lindert hingegen akute Beschwerden und verhindert die Entstehung weiterer Entzündungsreaktionen.