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Insektenstichallergie
Der Sommer könnte so schön sein, wären da nicht Bienen und Wespen, die Allergikern Unbehagen bereiten können. Eine Insektenstichallergie kommt zwar eher selten vor, doch sie gehört zu den gefährlichsten Allergien überhaupt. So nützlich die summenden Tierchen auch sind - schon ein Stich kann tödlich sein und fordert jedes Jahr neue Todesopfer. Doch Sie können sich dagegen rüsten!
Was ist eine Insektenstichallergie?
Eine Insektenstichallergie oder auch Insektengiftallergie ist eine übermäßige Reaktion des Immunsystems auf einen Insektenstich. Sie gehört zu den Soforttyp-Allergien, da die allergische Reaktion innerhalb weniger Minuten auftritt und sich rapide steigert.
Laut Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrums München reagieren nur etwa 0,8 bis 5 Prozent aller von Insekten gestochenen Erwachsenen allergisch. Dennoch sterben pro Jahr etwa 20 Menschen an einer Insektenstichallergie.
Welche Insektenstiche lösen eine allergische Reaktion aus?
Es gibt unzählig viele Insekten, von denen einige ziemlich stechfreudig sind. Schwere allergische Reaktionen lösen hingegen nur wenige aus. Hierzulande sind das vor allem:
- Bienen
- Wespen
- Hornissen
- Hummeln
Das liegt daran, dass sie bei einem Stich Gift abgeben, auf das der Körper übermäßig reagieren kann. Im schlimmsten Fall kann es durch einen Insektenstich zu einem anaphylaktischen Schock kommen, der sogar tödlich sein kann.
Wichtig zu wissen: Wer gegen Bienengift allergisch ist, wird in 75 Prozent der Fälle auch auf einen Hummelstich reagieren. Genauso besteht eine Kreuzallergie zwischen Wespen und Hornissen. Doch auch Bienen und Wespen können für Betroffene gleichermaßen gefährlich sein.
Wie äußert sich eine Insektenstichallergie?
Die meisten Menschen kennen den kurzen, brennenden Schmerz, wenn eine Biene oder Wespe ihren Stachel in die Haut gebohrt hat. Viele haben auch einen geröteten Fleck an sich beobachtet, der nach wenigen Tagen oder Wochen von selber wieder verschwindet. All das sind normale Reaktionen auf einen Insektenstich und noch kein Anzeichen einer Allergie.
Denn bei einer Insektenstichallergie können die Symptome lebensbedrohlich sein und bedürfen einer schnellen medikamentösen Behandlung. Unmittelbar nach dem Stich kommt es zu:
- starkem Juckreiz, Rötung und Schwellung an der entsprechenden Stelle
- Nesselsucht
- Kreislaufproblemen, Schwindel
- Herzrasen
- Schweißausbrüchen
- Übelkeit, Magen-Darm-Problemen
- Atemnot
- im schlimmsten Fall zu einem anaphylaktischen Schock
Typisch für eine Allergie: Die Beschwerden treten nicht nur lokal an der Stichstelle auf, sondern auch an anderen Stellen des Körpers.
Was tun bei einer Insektenstichallergie?
Wenn Sie unter einer Insektenstichallergie leiden, ist jeder Stich ein Notfall. Denn innerhalb kürzester Zeit können Mund, Rachen und die Atemwege anschwellen und zu Atemnot führen. Rufen Sie deshalb den Notarzt, um schnellstmöglich behandelt werden zu können.
Bei manchen Menschen führt ein Insektenstich hingegen „nur“ zu einer schmerzhaften Schwellung der gestochenen Stelle. Lässt sich diese Schwellung nicht mit herkömmlichen Medikamenten behandeln, sollten Sie ebenfalls einen Arzt aufsuchen. Selbiges gilt, wenn zum Stich noch Kreislaufbeschwerden oder Übelkeit hinzukommen.
Ist Ihnen die Insektenstichallergie durch frühere Vorfälle bereits bekannt, sollten Sie immer Ihr Notfall-Set mit Medikamenten bei sich tragen, um bei einem erneuten Stich schnell reagieren zu können. Meist hilft ein Bronchienerweiterndes Spray oder eine Autoinjektions-Spritze mit Adrenalin die Zeit zu überbrücken, bis der Notarzt eingetroffen ist.
Um die Allergie dauerhaft loszuwerden, ist gerade bei der lebensbedrohlichen Insektenstichallergie eine Hypo- oder Desensibilisierung ratsam. Sie dauert in der Regel drei Jahre und wird von einem Allergologen durchgeführt.
Und natürlich gilt: Halten Sie sich von Bienen und Wespen fern. Wenn Sie sich im Freien aufhalten und von einer Wespe angeflogen werden, verhalten Sie sich ruhig. Fuchteln Sie nicht mit den Armen, auch wenn in Ihnen die Panik hochsteigt. Bedenken Sie immer: Bienen und Wespen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Laufen Sie außerdem nicht barfuß durchs Gras. Gerade Klee und andere Wiesenblumen werden gerne von Bienen angeflogen, Wespen verstecken sich hingegen gerne in Erdlöchern.
Welcher Insektenstich ist am schlimmsten?
Eine besonders heftige allergische Reaktion lösen Bienenstiche aus, da Bienen nur einmal stechen können undals Abwehrreaktion ihr gesamtes Gift abgeben. Wespenstiche sind ebenfalls schmerzhaft. Da eine Wespe jedoch mehrfach zustechen kann, sondert sie geringere Mengen Gift ab. Auch der Stich einer Hornisse kann starke Schmerzen verursachen, da Hornissen mit einem langen Stachel und einem besonders schmerzhaften Giftstoff ausgestattet sind.
Entscheidend ist auch die Stichstelle. Ein Stich am Fuß verläuft unter Umständen milder als ein Stich im Rachenraum. Dieser kommt gar nicht so selten vor: Eine Biene oder Wespe wird beim Biss in den Obstkuchen verschluckt oder versteckt sich in der süßen Limonade, aus der Sie gerade einen Schluck trinken wollten. Ein Stich im Mund oder Rachen bedeutet äußerste Alarmstufe, denn innerhalb kürzester Zeit können die Atemwege auch bei Nicht-Allergikern zuschwellen und zu Atemnot führe