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Kortisonspritze bei Allergie

Ein kurzer Piks – und die Allergie-Beschwerden klingen ab: Eine Kortisonspritze scheint für viele Allergiker die Erlösung. Doch eignet sich eine Injektion mit dem Wirkstoff für jeden?

Was ist Kortison und wie hilft es bei einer Allergie?

Kortison ist ein körpereigenes Hormon, das in der Nebennierenrinde produziert wird und zahlreiche lebensnotwendige Prozesse wie Stoffwechsel, Blutkreislauf, Immun- und Nervensystem im menschlichen Körper beeinflusst. Mit Kortison werden jedoch umgangssprachlich auch Kortison-ähnliche Wirkstoffe bezeichnet. Glukokortikoide unterdrücken die Reaktionen des Immunsystems und hemmen die Entstehung entzündungsfördernder Botenstoffe.

Diese Eigenschaften führen bei der Behandlung von Allergien zu guten Erfolgen, da die allergische Reaktion unterbunden und gleichzeitig der Entstehung von Entzündungsprozessen vorgebeugt wird. Die Schleimhäute können abschwellen, der Juckreiz an Nase, Augen und Haut verschwindet und schon nach kurzer Zeit haben Allergiker vorerst Ruhe vor den lästigen Symptomen.

Glukokortikoide gibt es in vielen Darreichungsformen und Konzentrationen, die unter anderem in antiallergischen Medikamenten erhältlich sind. Doch diese Kortison-ähnlichen Wirkstoffe können auch unerwünschte Nebenwirkungen haben und sollten nicht über einen längeren Zeitraum verwendet werden.

Was bewirkt eine Kortisonspritze?

Eine Kortisonspritze unterdrückt die Bildung von Botenstoffen, wodurch entzündliche Reaktionen unterbunden werden. Der Wirkstoff verhindert also, dass es zu den Allergie-Symptomen wie Niesreiz, Augenjucken, Hautausschlag und Atemnot kommt. Das Immunsystem wird für kurze Zeit außer Gefecht gesetzt, wodurch sich z. B. Heuschnupfen oder Juckreiz schnell beruhigen und die Betroffenen wieder frei atmen können. 

Wann ist eine Kortisonspritze sinnvoll?

Während Kortison-ähnliche Wirkstoffe bei der äußeren lokalen Behandlung von Allergien heutzutage eher geringe Nebenwirkungen haben, kann die systemische Anwendung durch Tabletten oder Spritzen mit Risiken verbunden sein.

Deshalb eignet sich eine Kortisonspritze nicht für Allergiker, die nur mit leichten Symptomen zu kämpfen haben. Sie kommt unter anderem im Notfall zum Einsatz, wenn die Beschwerden übermäßig stark sind, sich verschlimmern, Atemnot oder allergisches Asthma auftritt und keine der anderen Therapiemöglichkeiten eine Wirkung zeigt. Die Kortisonspritze ist also wirklich die letzte Rettung und wird nur in Ausnahmefällen vom Arzt verabreicht.

Wie lange hält die Kortisonspritze bei einer Allergie?

Die Injektion von Kortison-ähnlichen Wirkstoffen kann kurzzeitig gegen starke Allergie-Beschwerden helfen. Allerdings ist die Wirkung nicht von langer Dauer. Eine Kortisonspritze unterdrückt das Immunsystem nur für einige Stunden und eignet sich nur zur akuten Behandlung der Symptome. Sobald der Körper den Wirkstoff abgebaut hat, können auch die Allergie-Beschwerden zurückkehren. Für eine dauerhafte Behandlung sollten Risiken und Nebenwirkungen genau abgewogen werden.

Eine Kortisonspritze ist übrigens nicht mit einer Allergie-Impfung zu verwechseln. Die AllergieImpfung, medizinisch als spezifische Immuntherapie (SIT) bezeichnet, zieht sich in der Regel über etwa drei Jahre hin und gewöhnt das

Immunsystem schrittweise an den Allergieauslöser. Im Anschluss an die Therapie können viele Allergiker vollkommen oder annähernd beschwerdefrei sein, da die Ursache beseitigt wurde, nämlich die Überreaktion des Immunsystems auf einen harmlosen Stoff.

Welche Nebenwirkungen haben Kortisonspritzen?

Die Anwendung von Kortison-ähnlichen Wirkstoffen ist bei der Behandlung von Allergien zwar sehr erfolgreich, doch es gibt auch unerwünschte Nebenwirkungen. Das Spritzen des Wirkstoffs kann bei regelmäßiger Anwendung im ganzen Organismus folgende Begleiterscheinungen hervorrufen:

  • Verdünnung der Haut
  • Veränderung der Hautstruktur
  • Pigmentveränderungen
  • Knochenbrüchigkeit, Neigung zu Osteoporose
  • Erhöhung der Blutzuckerwerte
  • Erhöhung der Blutfettwerte
  • Gewichtszunahme
  • Wassereinlagerungen im Gewebe
  • Wundheilungsstörungen
  • Wachstumsstörungen
  • Stimmungsschwankungen

Präparate mit Glukokortikoiden sollten daher generell nur für einen kurzen Zeitraum und immer genau nach Empfehlungen des Arztes verwendet werden – egal, ob äußerlich oder innerlich. Zur Langzeittherapie sind sie nur in Ausnahmefällen geeignet und nur als Teil einer Therapie unter ärztlicher Kontrolle. Nach längerer Anwendung ist das langsame Ausschleichen des Wirkstoffes notwendig. Das heißt, die Dosis wird schrittweise reduziert, um die körpereigene Kortison-Produktion in der Nebennierenrinde wieder anzuregen.

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