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Berufsbedingte Allergien

Wenn der Traumjob zum Albtraum wird: Manche Allergien treten durch den Beruf erst auf oder werden durch die Allergenbelastung während der Arbeit noch verstärkt. Um die Gesundheit nicht zu gefährden, besteht dann dringender Handlungsbedarf.

Was sind berufsbedingte Allergien?

Unter berufsbedingten Allergien werden allergische Reaktionen des Körpers zusammengefasst, die durch Allergene am Arbeitsplatz ausgelöst oder verschlimmert werden, zum Beispiel allergischer Schnupfen, Kontaktallergie, Schimmelpilzallergie und allergisches Asthma. Solche Allergien nehmen einen großen Teil der Berufskrankheiten ein, die es den Berufstätigen teilweise unmöglich machen, ihre Arbeit weiterhin auszuüben.

Bei welchen Berufen besteht ein erhöhtes Allergierisiko?

Bei allen Berufen, bei denen Partikel oder Chemikalien eingeatmet werden, besteht das Risiko einer Atemwegserkrankung. Laut Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrums München haben etwa 15 Prozent aller Asthmaerkrankungen bei Erwachsenen ihre Ursache im beruflichen Umfeld. Doch auch der Hautkontakt mit gewissen Substanzen kann Folgen haben. Häufig betroffen sind:

  • BäckerIn: Durch den feinen Mehlstaub, der bei der Zubereitung der Backwaren nicht nur im Teig, sondern auch in der Luft verteilt wird, kann es zum sogenannten „Bäckerasthma“ kommen.
  • FriseurIn: Dämpfe von Wasch-, Bleich- und Fixiermitteln können Atembeschwerden verursachen. Außerdem kann der tägliche Umgang mit diesen Produkten zu einer Kontaktallergie führen.
  • KosmetikerIn: Kosmetik- und Pflegeprodukte enthalten oft Duftstoffe und Konservierungsstoffe, die zu Hautreizungen führen können.
  • FloristIn und GärtnerIn: Pflanzen, Dünger und Pflanzenschutzmittel können Auslöser von Pollen- und Kontaktallergien sein.
  • LandwirtIn: Heuschnupfen bei der Verarbeitung von Heu, Getreide und Futter ist selbst unter Landwirten keine Seltenheit. Auch Nutztierstäube können die Atemwege belasten und schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben.
  • LaborantIn: Chemikalien können die Schleimhäute und die Haut reizen. Auch der Umgang mit Labortieren birgt für Tierhaarallergiker Risiken.
  • ÄrztInnen und Pflegepersonal: Das häufige Desinfizieren der Hände, das Tragen von Latex-Handschuhen und der Kontakt mit Arzneimitteln können Allergien verursachen.
  • Bauarbeiter: Staub und giftige Dämpfe können diverse Allergien auslösen.
  • Metall- und Holzarbeiter: Beim Bearbeiten der Materialien entstehen feine Staubpartikel, die ohne ausreichende Schutzausrüstung eingeatmet werden und die Atemwege belasten können.
  • Mitarbeiter der Abfallbeseitigung: Hier sind es oft Schimmelpilze, die über die Atemwege in die Lunge gelangen und Beschwerden auslösen können.
  • Reinigungskräfte: Putz- und Waschmittel können zu Kontaktallergien führen, die sich durch Hautjucken und Ekzeme äußern.
  • Büroangestellte: Nicht einmal am Schreibtisch ist man vor Allergenen sicher. Denn auch das Arbeitsumfeld kann krank machen, beispielsweise durch Substanzen in Böden, Möbeln und Arbeitsgeräten, aber auch durch Klimaanlagen, die Schimmelsporen und andere Allergene in den Räumen verteilen.

Obwohl viele Berufe ein gewisses Allergie-Risiko in sich bergen, heißt das noch lange nicht, dass auch jeder unter Beschwerden leidet. Besondere Vorsicht ist vor allem für Menschen geboten, die bereits unter einer Allergie leiden.

Welche Allergene führen zu berufsbedingten Allergien?

Über 400 Stoffe konnten bisher an Arbeitsplätzen nachgewiesen werden, die zu allergischen Reaktionen der Schleimhäute und der Haut führen. Zu den häufigsten Allergenen gehören:

  • Pollen
  • organische Stäube (z.B. Mehlstaub, Holzstaub, Nutztierstaub, Labortierstaub, Futtermittelstaub)
  • Schimmelsporen
  • Tierhaare
  • Latex
  • Metalle
  • Desinfektionsmittel
  • Duftstoffe
  • Konservierungsmittel
  • Medikamente
  • Ammoniumpersulfate
  • Säureanhydride
  • Isocyanate

Was kann ich tun, wenn ich berufsbedingt unter einer Allergie leide?

Bei einer Allergie, egal welcher Art, sollten Sie dringlichst die Allergene meiden. Da das in manchen Berufen schwerumsetzbar ist, gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Lassen Sie vom Arzt einen Allergietest [https://www.polli-allergie.de/behandlung/allergietest/] machen. So erfahren Sie, auf welche Substanzen Ihr Immunsystem überreagiert.
  • Reduzieren Sie den Kontakt mit dem Allergieauslöser so gut es geht. Vielleicht können Sie in einem anderen Bereich arbeiten, andere Produkte verwenden, Schutzanzug und Handschuhe tragen oder in ein anderes Büro wechseln.
  • eine spezifische Immuntherapie (SIT) kann den Körper an die Allergene gewöhnen. Die Hyposensibilisierung zieht sich jedoch in der Regel über etwa drei Jahre und ist keine schnelle Lösung für akute Beschwerden.
  • Treten die Beschwerden nur an vereinzelten Tagen auf, an denen Sie mit den Allergieauslösernin Berührung kommen, können konservierungsmittelfreie Nasensprays und Augentropfen, z.B. Pollival® Nasenspray und Pollival® Augentropfen die akuten Symptome lindern.

Wenn eine berufsbedingte Allergie die Lebensqualität einschränkt und zu chronischen gesundheitlichen Beschwerden führt, bleibt keine andere Wahl als den Beruf zu wechseln.

Was sollte ich als Allergiker bei der Berufswahl beachten?

Wer schon als Jugendlicher unter Allergien leidet, sollte sich genau überlegen, welchen Beruf er später ausüben will – und kann. Wer gerne schicke Frisuren macht, jedoch auf gewisse Inhaltsstoffe reagiert, wird als Friseur nicht glücklich. Wer unter Asthma leidet, kann hingegen keinen Beruf ausüben, bei dem viel Staub aufgewirbelt wird und bei dem das Tragen eines Mundschutzes notwendig ist. 

Oft entsteht die Allergie jedoch erst durch das Ausüben des Berufs. Kommt es dauerhaft zu starken Beschwerden, drohen Lungenerkrankungen oder schmerzhafte Schäden der Haut, ist zum Wohl der eigenen Gesundheit der Wechsel zu einer allergenfreien Tätigkeit notwendig. Informationen und Tipps für den Umgang mit der berufsbedingten Allergie liefern unter anderem Betriebsärzte und Berufsgenossenschaften.

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